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Dirmstein

Dirmstein

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Dirmstein ist die drittgrößte Ortschaft der Verbandsgemeinde und gilt im Hinblick auf ihr attraktives Erscheinungsbild sowie ihre gute Infrastruktur als „Perle“ im Leiningerland.

Hier hat eine außergewöhnliche Geschichte ihre Spuren hinterlassen, denn Dirmstein war offenbar nie ein reines Bauerndorf. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass schon Römer und Franken auf dieser Gemarkung lebten. Der Name taucht unterdessen erstmals auf einer Urkunde auf, die König Karl der Kahle, der „Vater Frankreichs“ 842 in (!) Dirmstein ausgefertigt hat. Offenbar gab es schon zu dieser Zeit bedeutende Persönlichkeiten in der Gemeinde, und später diente sie bis zu 22 Adelsfamilien als ständiger Wohnsitz, darunter beispielsweise dem Direktor der Oberrheinischen Ritterschaft Caspar Lerch (1575 – 1642). Städtische Strukturen mit einer Vielzahl von Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben sind bis ins 19. Jahrhundert nachweisbar.

Die französische Revolution, die viele Dirmsteiner Aristokraten über den Rhein trieb, sowie die Industrialisierung mit einem großen Arbeitsplatzangebot in Frankenthal, Worms und Ludwigshafen sorgten dann vorübergehend für einen Bevölkerungs- und Bedeutungsrückgang. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann allmählich eine neue Blütezeit, zu der nicht zuletzt Winzer und Gastronomie beitrugen. Das traditionsreiche Hotel „Café Kempf“ hat beispielsweise ebenso einen überregionalen Bekanntheitsgrad wie die Weinlagen „Mandelpfad“, „Herrgottsacker“, „Jesuitenhofgarten“ oder „Schwarzerde“. Dirmstein gehört auch von der Anbaufläche her zu den zwanzig wichtigsten Weinbaugemeinden der Pfalz und beherbergt eine ganze Reihe von Direktvermarktern. Für die Bevölkerung der umliegenden Gemeinden hat Dirmstein in den letzten Jahrzehnten ebenfalls wieder an Bedeutung gewonnen. Neben den Einkaufsmöglichkeiten werden unter anderem die kulturellen Angebote von Auswärtigen mit in Anspruch genommen. So gibt es hier die Zentralbücherei der Verbandsgemeinde, die einzige Außenstelle der Musikschule Leiningerland mit Hauptsitz in Grünstadt, eine Grundschule mit Ganztagsbetreuung, eine eigene Volkshochschule sowie eine Vielzahl von Veranstaltungen mit zum Teil international renommierten Künstlern, deren Publikum sich im historischen Ambiente Dirmsteins besonders wohl fühlt. Auch die Großsporthalle und die anderen Sportstätten werden nicht allein von Einheimischen genutzt.

Zu den Sehenswürdigkeiten Dirmsteins zählen:

  • das Sturmfeder´sche Schloss von 1736 in der Ortsmitte, das heute als Rathaus dient;
  • das Michelstor zwischen der „kürzesten Fußgängerzone Deutschlands“ (Marktstraße) und dem Schloßplatz;
  • die große Zweikirche, die 1747 nach Plänen von Balthasar Neumann mit Räumen für beide christliche Konfessionen errichtet wurde;
  • das alte Rathaus von 1714, in dem jetzt Vereinsräume untergebracht sind;
  • die gotische Spitalkapelle Maria Magdalena (13./14. Jahrhundert), die schon lange profanisiert und heute Teil des Gemeindekindergartens ist;
  • der Englische Garten am Koeth-Wanscheid´schen Schloss aus dem frühen 19. Jahrhundert;
  • der benachbarte Jesuitenhof (Weingut) mit dem Quadt´schen Schloss;
  • das einstige Backhaus an der Ecke Herrengasse/Obertor; 
  • der ehemalige Sommersitz des Wormser Bischofs am südöstlichen Ortsrand (Privatbesitz);
  • die Spormühle am südwestlichen Ortsrand (Hotel garni).