Begonnen hat das Projekt mit dem Einsturz eines Gebäudes: Im September 2019 stürzte im früher landwirtschaftlich genutzten Anwesen in der Hauptstraße 5 die Scheune wegen starker Baufälligkeit in sich zusammen. Im Nachteinsatz halfen 50 Feuerwehrleute und 30 Einsatzkräfte des THW Frankenthal das Restgebäude abzusichern. In den nächsten beiden Jahren verschlechterte sich der Zustand der Außenmauern und es drohten Teile der Mauer auf die angrenzenden Anwesen und die öffentliche Straße zu fallen. Ortsbürgermeister Bernd Findt regte an, die heruntergekommene Bausubstanz der Scheune sowie das angrenzende Hofgebäude anzukaufen und abreißen zu lassen. Auf der freiwerdenden Fläche sollten dringend benötigte Parkflächen für den innerörtlichen Bereich gebaut werden. 2021 wurde der Beschluss gefasst, das Grundstück mit Wohnhaus und Scheune zum Bodenrichtwert von 100 Euro pro Quadratmeter anzukaufen.
Im Jahr 2023 erfolgte der Abriss. Bevor mit den Ausbaumaßnahmen begonnen wurde, erreichte die Ortsgemeinde ein Angebot zum Kauf des in den 1980er Jahren gebauten einfachen Nebengebäudes Hauptstraße 5a. Der Gemeinderat stimmte erneut für den Ankauf und anschließenden Abriss, der 2024 erfolgt. Damit stand der Gemeinde für die künftige Parkfläche mit über 500 Quadratmetern genügend Platz zur Verfügung. Die Planungs- und Bauleitung übernahm die Bauabteilung der VG Leiningerland, die Verbandsgemeindewerke kümmerten sich um die Wasserzuleitung und die Oberflächenwasserableitung in den öffentlichen Kanal. Die Pfalzwerke erstellten den Beleuchtungsplan und verbauten im Gelände drei LED-Leuchten mit Glockenlampen sowie zwei Bodenstrahler, die die freigelegten Sandsteinmauern bei Dunkelheit anstrahlen. Zudem wurde ein großer Schaltschrank mit Starkstromanschluss und verschiedenen Stromableitungen aufgestellt und in Betrieb genommen, sodass der Platz für öffentliche Feiern genutzt werden kann. Die alten Sandsteinmauern wurden neu verfugt. „Hier leistete BFB aus Asselheim sehr gute Arbeit“, lobte Findt, der auch den Einsatz der Unternehmen Grathwohl und Philippi beim Gesamtprojekt hervorhob. „Im Frühjahr erfolgen noch kleinere Restarbeiten wie die Bepflanzung der Abgrenzungsbeete, das Streichen der verputzten Mauern und Aufbringen von Sandsteinplatten auf der kleinen Außenmauer zur Wormser Gasse hin“, kündigte der Ortsbürgermeister an. Die Kosten für dieses mehrjährige Abriss- und Bauprojekt belaufen sich auf 320 000 Euro. Davon müssen 34 000 Euro angespartes Geld aus Stellplatzablösungen abgezogen werden. „Somit beträgt der Eigenanteil der Ortsgemeinde 286 000 Euro“, rechnete Findt bei der Freigabe des Parkplatzes vor. Die Gesamtkosten werden als Anlagevermögen der Gemeinde aktiv. Hierin sei der Erwerb von zwei Grundstücken mit einem Wert von 91 000 Euro enthalten.

10 Parkplätze und ein Behinderten-Parkplatz
Bietet Raum zum Abstellen von Fahrzeugen, aber auch die Option zum Feiern von Festen. Foto: VGL/frei
Das Fazit des Ortsbürgermeisters: „Die Ortsgemeinde hat für den Ortskerns ausreichend Parkflächen geschaffen (10 Plätze + 1 Behindertenparkplatz), die dringend benötigt wurden. Gleichzeitig wurde großflächig marode Bausubstanz abgerissen und entfernt, die sonst sicher für viele Jahre das Ortsbild negativ beeinträchtigt hätte. Außerdem ist die Gemeinde Eigentümer der gesamten Fläche, die für mögliche Zukunftsinnovationen geeignet erscheint. Der Platz ist optisch gut gelungen, ein Hingucker. Mit den hohen Sandsteinwänden im Zusammenspiel mit den umliegenden Nachbargebäuden, die ebenfalls freiliegende Sandsteine aufweisen, erinnert er an eine mittelalterliche Burganlage.“
